Die Studien
Die Arbeitsgruppe „Kognitive Entwicklungsneurobiologie“ der LWL Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik unter Leitung von PD Dr. Robert Waltereit hat es sich zur Aufgabe gemacht, innerhalb eines lebendigen wissenschaftlichen Netzwerkes die klinische Forschung insbesondere in Bezug auf neurobiologische und psychopathologische Entwicklungen mit zu befördern.
ICD-10/DSM-V-Kriterien der ADHS in Grundschulzeugnissen
Obgleich ADHS mittlerweile eine bekannte Diagnose ist, die Einzug gefunden hat in Printmedien und Podcasts, so ist die klinische Diagnostik nach wie vor eine Herausforderung, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Denn in diesen Fällen muss kindliches ADHS retrospektiv erhoben werden. Das Grundschulzeugnis bietet ein ideales Dokument, welches die Beschreibung kindlichen Arbeits- und Sozialverhaltens über die Zeit konserviert hat.
Hintergrund:
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine klinische Diagnose. Das bedeutet, in der Diagnostik werden keine Blutmarker oder beispielsweise gar Genanalysen genutzt, sondern es wird in Zusammenarbeit mit dem Patienten und den Bezugspersonen aus Erlebnissen, Beobachtungen, Dokumenten und Empfindungen – mit unterschiedlichen Methoden erhoben - eine Diagnose gemacht. Zeugnisse stellen nach S3-Leitlinie eine wertvolle Ressource der Beschreibung des Arbeits- und Sozialverhaltens im schulischen Setting dar. Struktur, Inhalt und Bewertung folgen in allen Bundesländern einer Standardisierung durch die Kultusministerien. Diese Verbalbeurteilungen umfassen die zentralen Aspekte der Symptomatik der ADHS in der kritischen Lebensphase von sechs bis zehn Jahren. Sie sind von besonderer Bedeutung, wenn bei Jugendlichen oder Erwachsenen ein kindliches ADHS retrospektiv nachgewiesen werden muss, um zu einer leitliniengerechten Diagnose eines persistierenden ADHS zu kommen. Bislang werden die Grundschulzeugnisse in der Praxis vom Kliniker individuell nach eigenem Ermessen gesichtet. Es gibt bislang kein Verfahren und auch keine Beschreibung in der wissenschaftlichen Literatur, um die Verbalbeurteilungen systematisch und quantitativ auszuwerten nach ICD-10/DSM-V-Kriterien klinisch auszuwerten. Ein solches Verfahren wäre von relevantem klinischem Interesse.
Zielsetzungen:
Eine quantitative Analyse von ICD-10/DSM-V-Symptomen in Grundschulzeugnissen von Patienten mit ADHS im Vergleich zu gesunden Kontrollen und im differentialdiagnostischen Vergleich.
Eine KI-Analyse von ICD-10/DSM-V-Symptomen in Grundschulzeugnissen von Patienten mit ADHS im Vergleich zu gesunden Kontrollen und im differentialdiagnostischen Vergleich.
Kooperation
Die Studie wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Soziale Interaktion und Entwicklungsneurowisssenschaften“ der Universitätsmedizin Göttingen unter Leitung von Prof. Dr. Martin Schulte-Rüther durchgeführt. Schulte-Rüther Lab - Soziale Interaktion und Entwicklungsneurowissenschaften
Publikationen
Waltereit R, Ehrlich S, Roessner V. First-time diagnosis of ADHD in adults: challenge to retrospectively assess childhood symptoms of ADHD from long-term memory. Eur Child Adolesc Psychiatry. 2023 Aug;32(8):1333-1335. doi: 10.1007/s00787-023-02244-2. Epub 2023 Jun 8. PMID: 37286879; PMCID: PMC10326145.
https://www.researchgate.net/publication/371406926_First-time_diagnosis_of_ADHD_in_adults_challenge_to_retrospectively_assess_childhood_symptoms_of_ADHD_from_long-term_memory
Projektunterstützung
Eltern können das Projekt unterstützen, indem sie die Zeugnisse ihres Kindes bei der Anmeldung mitbringen. Diese werden eingescannt und vollständig anonymisiert analysiert.
TANDem-Projekt: „Empowering families throught technology”
Tuberöse Sklerose (TSC) ist eine genetische Erkrankung, an der rund 2 Millionen Menschen auf der Welt leiden. Sie weist viele körperliche Manifestationen auf, die in der Regel gut erkannt und behandelt werden. Die meisten Menschen mit TSC haben jedoch auch Schwierigkeiten in ihrer Entwicklung, ihrer psychischen Gesundheit und ihrer Lernfähigkeit. Diese Schwierigkeiten nennen wir „TSC-assoziierte neuropsychiatrische Störungen“ oder „TAND“. Das TANDem-Konsortium ist ein internationales, multidisziplinäres Mobile-Health-Projekt zur Stärkung von Betroffenen und ihren Familien auf der ganzen Welt.
Projektziele
Entwicklung und Validierung eines Selbstberichts, einer quantifizierten Checkliste und der Entwicklung einer App für Betroffene, die Familien konkrete Unterstützungsangebote machen soll.
Entwicklung klinischer Konsensleitlinien für die Identifizierung und Behandlung von TAND und Integration dieser in die App. Der Nutzer soll auf diesem Wege ein Toolkit mit Tipps und Vorschlägen für die nächsten Schritte erhalten.
Aufbau eines globalen Konsortiums, das Menschen mit TSC, Familienmitglieder, Kliniker und Forscher umfassen wird. In diesem Netzwerk sollen ideale Bedingungen geschaffen werden, um Familien und Betroffene sowie Forscher und Kliniker optimal zusammenzubringen.
Weitere Informationen gibt es hier.
Publikationen
Waltereit R, Feucht M, de Vries MC, Huemer J, Roessner V, de Vries PJ. Neuropsychiatrische Manifestationen bei Tuberöser Sklerose (TSC): Diagnostische Leitlinien, TAND-Konzept und Therapie mit mTOR-Inhibitoren [Neuropsychiatric manifestations in Tuberous Sclerosis Complex (TSC): diagnostic guidelines, TAND concept and therapy with mTOR inhibitors]. Z Kinder Jugendpsychiatr Psychother. 2019 Mar;47(2):139-153. German. doi: 10.1024/1422-4917/a000604. Epub 2018 Aug 6. PMID: 30080117.
Vanclooster S, Bissell S, van Eeghen AM, Chambers N, De Waele L, Byars AW, Capal JK, Cukier S, Davis P, Flinn J, Gardner-Lubbe S, Gipson T, Heunis TM, Hook D, Kingswood JC, Krueger DA, Kumm AJ, Sahin M, Schoeters E, Smith C, Srivastava S, Takei M, Waltereit R, Jansen AC, de Vries PJ. The research landscape of tuberous sclerosis complex-associated neuropsychiatric disorders (TAND)-a comprehensive scoping review. J Neurodev Disord. 2022 Feb 13;14(1):13. doi: 10.1186/s11689-022-09423-3. PMID: 35151277; PMCID: PMC8853020.
https://jneurodevdisorders.biomedcentral.com/articles/10.1186/s11689-022-09423-3
Heunis TM, Chambers N, Vanclooster S, Bissell S, Byars AW, Capal JK, Cukier S, Davis PE, de Vries MC, De Waele L, Flinn J, Gardner-Lubbe S, Gipson T, Kingswood JC, Krueger DA, Kumm AJ, Sahin M, Schoeters E, Smith C, Srivastava S, Takei M, van Eeghen AM, Waltereit R, Jansen AC, de Vries PJ. Development and Feasibility of the Self-Report Quantified Tuberous Sclerosis Complex-Associated Neuropsychiatric Disorders Checklist (TAND-SQ). Pediatr Neurol. 2023 Oct;147:101-123. doi: 10.1016/j.pediatrneurol.2023.07.001. Epub 2023 Jul 7. PMID: 37598571.
https://www.pedneur.com/article/S0887-8994(23)00209-6/fulltext
Heunis TM, Bissell S, Byars AW, Capal JK, Chambers N, Cukier S, Davis PE, De Waele L, Flinn J, Gardner-Lubbe S, Gipson T, Kingswood JC, Krueger DA, Kumm AJ, Sahin M, Schoeters E, Smith C, Srivastava S, Takei M, Vanclooster S, van Eeghen AM, Waltereit R, Jansen AC, de Vries PJ. Empowering Families Through Technology: A Mobile-Health Project to Reduce the TAND Identification and Treatment Gap (TANDem). Front Psychiatry. 2022 Feb 28;13:834628. doi: 10.3389/fpsyt.2022.834628. PMID: 35295772; PMCID: PMC8919327.
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyt.2022.834628/full
de Vries PJ, Heunis TM, Vanclooster S, Chambers N, Bissell S, Byars AW, Flinn J, Gipson TT, van Eeghen AM, Waltereit R, Capal JK, Cukier S, Davis PE, Smith C, Kingswood JC, Schoeters E, Srivastava S, Takei M, Gardner-Lubbe S, Kumm AJ, Krueger DA, Sahin M, De Waele L, Jansen AC. International consensus recommendations for the identification and treatment of tuberous sclerosis complex-associated neuropsychiatric disorders (TAND). J Neurodev Disord. 2023 Sep 14;15(1):32. doi: 10.1186/s11689-023-09500-1. PMID: 37710171; PMCID: PMC10503032.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10503032/
Waltereit R, Beaure d'Augères G, Jancic J, Kingswood JC, Koleva M, Marques R, Villanueva V, Auvin S. Involvement of mental health professionals in the treatment of tuberous sclerosis complex-associated neuropsychiatric disorders (TAND): results of a multinational European electronic survey. Orphanet J Rare Dis. 2021 May 12;16(1):216. doi: 10.1186/s13023-021-01800-w. PMID: 33980296; PMCID: PMC8117562.
https://ojrd.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13023-021-01800-w
Studie zur Familien- und Entwicklungsgeschichte von jugendlichen Patienten
Die Familien- und Entwicklungsanamnese hält eine Fülle an Informationen zur Kindesentwicklung und zur Familiendynamik bereit. Dieses wichtige Diagnosewerkzeug ist eines von vielen Bausteinen auf einem längeren Diagnoseweg. Welche Frage hängt dabei mit welchem Störungsbild zusammen? Das Ziel ist die Entwicklung einer optimierten Familien- und Entwicklungsanamnese.
Hintergrund
Die kinder- und jugendpsychiatrische und -psychotherapeutische Erstuntersuchung in der KJP (Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie) zur Abklärung von Verhalten und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen umfasst neben dem psychopathologischen Befund die Anamnese. Ein Kernbestandteil der Anamnese ist die Familien- und Entwicklungsanamnese, überwiegend gewonnen aus den Fremdinformationen der Bezugspersonen. Die Familienanamnese erfasst familiäre gesundheitliche und psychosoziale Bedingungen und Belastungen. Die Entwicklungsanamnese wird chronologisch ab der Schwangerschaft über die Säuglingszeit, die Entwicklung als Kleinkind, über das Kindergartenalter bis zum Schulalter abgefragt und erfasst das kognitive und psychosoziale Funktionsniveau. S3-Leitlinien und Lehrbücher verweisen für den Diagnoseprozess von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) oder von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) auf die diagnostische Relevanz der Familien- und Entwicklungsanamnese.
Projektziele
Im ersten Studienabschnitt waren die Zielsetzungen die erstmalige quantitative Erhebung von störungsspezifischen Profilen der Familien- und Entwicklungsanamnese für ADHS und für ASS im Vergleich zu einer neurotypisch entwickelten Vergleichsgruppe.
Die weiterführende Fragestellung lautet:
Welche Marker diskriminieren zwischen ADHS, ASS, neurotypisch entwickelten Jugendlichen und weiteren differentialdiagnostisch relevanten Störungsbildern in der Familien- und Entwicklungsanamnese?
Einblick
GRAFIK??
Publikationen
Waltereit J, Zimmer J, Roessner V, Waltereit R. Family and developmental history of female versus male adolescents with ADHD: diagnosis-specific overlap, few gender/sex differences. Front Psychiatry. 2023 Jul 17;14:1072735. doi: 10.3389/fpsyt.2023.1072735. PMID: 37533883; PMCID: PMC10390694.
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyt.2023.1072735/full
Waltereit J, Czieschnek C, Albertowski K, Roessner V, Waltereit R. Family and Developmental History of Individuals With Autism Spectrum Disorder: Importance of the Clinical Diagnostic Interview for Diagnosis in Adolescents. An Explorative Study. Front Psychiatry. 2021 Oct 26;12:703023. doi: 10.3389/fpsyt.2021.703023. PMID: 34764892; PMCID: PMC8575716.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8575716/
Waltereit J, Haas F, Ehrlich S, Roessner V, Waltereit R. Family and developmental history of ADHD patients: a structured clinical routine interview identifies a significant profile. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci. 2020 Dec;270(8):1047-1061. doi: 10.1007/s00406-019-01047-4. Epub 2019 Aug 9. PMID: 31399866.
https://link.springer.com/article/10.1007/s00406-019-01047-4
Studienteilnahme
Für die Studie werden Eltern von Kindern im Alter von 12 – 17 Jahren gesucht, die sich im LWL-Klinikum vorgestellt haben oder gerade vorstellen. Auch alle Eltern von jungen Erwachsenen sind herzlich eingeladen, mitzumachen. Mit Ihrer Hilfe entwickeln wir eine optimierte Familien- und Entwicklungsanamnese.
Mehr Informationen zur Studienteilnahme gibt es hier. (Link zur KJP Seite Studienaufruf)
Beobachtungsstudie zur Untersuchung der Affektiven Dysregulation bei ADHS unter Behandlung mit Guanfacin
Einige Kinder und Jugendliche mit ADHS reagieren besonders empfindlich auf unangenehme Ereignisse. Diese Kinder und Jugendlichen leiden häufig sehr unter ihren starken Gefühlsausbrüchen, die sich durch Wut und Ärger ausdrücke, aber auch durch Emotionen wie Angst begleitet werden können. Dies nennt man „Affektive Dysregulation“ (AD), welche bei einigen Kindern mit ADHS erfolgreich mit Gunafcin behandelt werden kann, wenn sie zuvor nicht zufriedenstellend auf Methylphenidat angesprochen haben.
Hintergrund
Die „Affektive Dysregulation“ (AD) hat einen erheblichen Einfluss auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Sie zeichnet sich aus durch häufige und starke Gefühlsausbrüche – die Stimmung ist über einen langen Zeitraum außergewöhnlich beeinträchtig. Die Kinder und Jugendlichen empfinden dabei Wut und Ärger, durchaus auch gemischt mit anderen großen Emotionen wie Angst.
ADHS-Patienten mit einer AD, die nicht hinreichend auf Stimulanzien wie Methylphenidat ansprechen, können von einer Behandlung mit Guanfacin profitieren. Die Empfehlung für das Medikament wird vom behandelnden Arzt in der regulären Behandlung gegeben und die Entscheidung für Guanfacin mit den Eltern in einem Gespräch getroffen.
Guanfacin ist ein Wirkstoff, der im Medikament Intuniv enthalten ist. Intuniv ist für die Behandlung der ADHS-Symptomatik zugelassen für Patienten, die nicht so gut auf Methylphenidat und Stimulanzien reagieren. Ursprünglich wurde der Wirkstoff für die Behandlung von Bluthochdruck zugelassen. Seine Wirkung auf Konzentration, Impulsivität, Hyperaktivität und nun möglicherweise auch die Stimmung, entdeckte man erst später.
Methodik
Wenn der behandelnde Arzt gemeinsam mit den Eltern und dem Kind oder Jugendlichen die Einnahme von Guanfacin initiiert, werden vor der ersten Einnahme und dann nochmal nach zehn Wochen später unter Einnahme Fragebögen ausgeteilt, die zum einen die ADHS-Symptomatik, zum anderen aber auch die Symptome der Affektiven Dysregulation abfragen. Wir möchten damit beobachten, ob das Kind/der Jugendliche oder seine Eltern eine Veränderung im Verhalten bemerken.
Studienteilnahme
Um bei dieser Studie teilnehmen zu können, muss Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt Ihr Kind beim Studienteam anmelden.
Weitere Informationen zum Ablauf der Studie gibt es hier.
Eltern erhalten von uns eine umfassende Rückmeldung zur potentiellen Verhaltensänderung ihres Kindes. Für das teilnehmende Kind hält das Forschungsteam eine kleine Überraschung bereit, sobald die Fragebögen zum zweiten Termin erhalten haben.
Waltereit R, Giller F, Ehrlich S, Roessner V. Affective dysregulation: a transdiagnostic research concept between ADHD, aggressive behavior conditions and borderline personality traits. Eur Child Adolesc Psychiatry. 2019 Dec;28(12):1551-1553. doi: 10.1007/s00787-019-01438-x. PMID: 31712988.
https://link.springer.com/article/10.1007/s00787-019-01438-x
Adoleszenz und Transition
Die Adoleszenz, also der Lebensabschnitt zwischen Kindsein und Erwachsensein, ist eine Phase der Entwicklung und Veränderung. Von besonderem Interesse für uns ist die psychische Reifung, die uns sozial und emotional in die Erwachsenenwelt hineinwachsen lässt. Veränderungen laufen jedoch nicht immer linear und manchmal benötigen wir in dieser Zeit Unterstützung, um die Herausforderungen zu meistern.
Coming soon
Hier entsteht ein ganz neuer Forschungsbereich für Klinik und Praxis.
Publikationen
Waltereit R, Uhlmann A, Ehrlich S, Roessner V. What happened to the concept of adolescence crisis? Eur Child Adolesc Psychiatry. 2020 Dec;29(12):1617-1619. doi: 10.1007/s00787-020-01660-y. PMID: 33037929; PMCID: PMC7641928. https://link.springer.com/article/10.1007/s00787-020-01660-y
Waltereit R, Uhlmann A, Roessner V. Adolescent psychiatry-from the viewpoint of a child and adolescent psychiatrist. Eur Child Adolesc Psychiatry. 2018 Nov;27(11):1383-1385. doi: 10.1007/s00787-018-1231-z. PMID: 30269164. https://link.springer.com/article/10.1007/s00787-018-1231-z
Genauer testen, besser behandeln - Klinische Studie zur Genauigkeit der Aufmerksamkeitsdiagnostik im Kindesalter
Ziel der Studie ist es, die Diagnostik für Kinder, die an ADHS erkrankt sind, zu verbessern. Wir möchten mehr darüber lernen, wie die Einschätzungen von Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität seitens Lehrkraft, Eltern und dem Kind selbst miteinander zusammenhängen und welche Verbindungen sich zu objektiven Testverfahren erkennen lassen.
Die Aufmerksamkeitsdiagnostik als wichtigster Einflussfaktor für unsere anschließende Behandlungskonzepte wird in dieser Studie einer kritischen Prüfung unterzogen. Ziel ist es, die Genauigkeit der Aufmerksamkeitsdiagnostik zu verbessern. Zusammenhänge zwischen gängigen, objektiven Testverfahren und den Einschätzungen von Eltern, Lehrkraft und Patient:in werden untersucht, um diese Erkenntnisse künftig im diagnostischen Prozess von ADHS zu berücksichtigen.
Die klinische Studie untersucht nun, ob und wie die Aussagen von Eltern, Lehrern und dem Kind die Fragebögen ergänzen oder möglicherweise sogar ersetzen können. Diese klinische Studie hilft uns also, die Bedeutung verschiedener Beurteilungsformen innerhalb der Aufmerksamkeitsdiagnostik besser zu verstehen.
In die Studie eingeschlossen werden Kinder mit ADHS (ICD 10: F90.0, F90.1, F98.8) im Alter von 6-13 JAhren sowie deren Eltern bzw. Bezugsbetreuer:in.